Zum bereits vierten Mal hat Flagbit am 14. November in die Räumlichkeiten der Kesselhaus Färberei zum E-Commerce Forum Karlsruhe geladen. Mit Johannes Altmann, Carsten Kraus, Tobias Laube und André Morys standen Experten der deutschsprachigen E-Commerce Szene auf der #ecommka Bühne, die nicht nur für reichlich fachlichen Input sorgten, sondern auch mit einer unterhaltsamen Show überzeugen konnten.
Die Themen des #ecommka 2019
Von der Customer Happiness über den Status und die Zukunftsaussichten von Künstlicher Intelligenz bis hin zu agilen Teams und deren Potenziale zu scheitern. Das Lineup hatte auch diesmal wieder viele neue Ansätze im Gepäck. Dabei waren wir besonders dankbar für unsere spontanen Referenten, Carsten Kraus und Tobias Laube, die aufgrund unvorhergesehener Krankheit unserer beiden geplanten Sprecher, Immo Prenzel und Alexander Nickel, eingesprungen waren.
Shopbetreiber sind Brandingagenturen ihrer Kunden
Mit seinem Einstiegsvortrag brachte uns Johannes Altmann von Shoplupe die Hintergründe von Customer Happiness nahe. Dabei stellte er mit seinen Fokusgruppen die Intensionen der Ich-Motiv-Käufer und der Sein-Motiv-Käufer vor. Der Kunde hat sich gewandelt. Eine klare Einordnung in vorgegebene Zielgruppenstrukturen reicht heutzutage nicht mehr aus.
Jeder ist seine eigene Marke, ein Individualist mit einer eigenen Geschichte und Onlineshops dienen dabei als Brandingagentur. Wichtig ist, nicht nur das Bedürfnis des Kaufs zu befriedigen, sondern den Kunden aktiv dabei zu unterstützen, er selbst zu sein.
Künstliche Intelligenz hat noch viel Potenzial
Vierundzwanzig Stunden zuvor wusste Carsten Kraus von Fact-Finder noch nicht, dass er auf unserer Bühne stehen würde. Dennoch brachte er uns einen spannenden Vortrag zum Thema KI mit, der unseren Gästen einen Einblick in den Stand der Dinge um Augmented Reality, Voice Commerce, Chatbots und weiteren KI-Entwicklungen gewährte.
Künstliche Intelligenz hat in den letzten Jahren zwar einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht, bietet allerdings noch viel Potenzial. Sie ist vergleichbar mit der Entwicklung des Motors, der einen deutlichen Fortschritt darstellte, allerdings erst mit erfolgreichen Anwendungsfälle wirklich durchstartete. KI-Technologien werden immer besser darin, Inhalte zu verstehen und Lösungen zu liefern, dies jedoch nur in einem sehr begrenzten Rahmen. Eine zukünftige Weiterentwicklung setzt voraus, dass auf den aktuellen Basistechnologien aufgebaut wird. Dies kann bereits mit kleinen Einbindungen, z.B. in Form von KI getriebener Überwachung von Produktionsabläufen in Verbindung mit E-Commerce gelingen. Laut Andreas von Bechtolsheim, den Carsten Kraus in seinem Vortrag zitierte, wird KI die Welt in den nächsten 20 Jahren stärker verändern, als sie sich in den letzten 100 Jahren verändert hat. Das bedeutet, dass es unumgänglich ist, sich jetzt mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinanderzusetzen und sich über kurzfristige Integrationen in das eigene Business Gedanken zu machen.
KI kann noch nicht komplex
Mittags noch auf der Black Forest Space in Offenburg, abends beim ecommka in Karlsruhe. Tobias Laube von Sovendus sprang kurzfristig für einen unserer Speaker ein und führte nach Carsten Kraus das KI-Thema fort. Dabei beleuchtete er unter anderem die Unterschiede zwischen starker und schwacher KI und zeigte auf, dass KI aktuell zwar in der Lage ist Lösungen zu bieten, dies jedoch nur in einem auf spezifische Anwendungsfälle programmiertem Rahmen.
Eine intuitive Reaktion auf komplexe und variierende Probleme sind allerdings noch Zukunftsmusik. Für die weitere Entwicklung von KI sieht Tobias vor allem Potenzial in der Erledigung alltäglicher Aufgaben die einen hohen Convenience-Faktor aufweisen. So könnte sich der heimische Kleiderschrank vielleicht schon bald von alleine aufräumen.
Agil ohne Kundenfokus? Vergiss es!
Bereits zum dritten Mal stand André Morys bei uns auf der Bühne und sorgte auch dieses Mal für einige Lacher unter den E-Commerce Fans. Neben Flammeneffekten in der Präsentation gab es auch viel Input zu Katastrophen der Agilität. André kritisiert, dass mittlerweile alle agil handeln und Projekte agil umgesetzt werden sollen, der Kunde dabei aber in Vergessenheit gerät.
Was im agilen Prozess gebaut wird, muss besser sein als die vorherige Lösung. Dabei machen Shopbetreiber häufig die gleichen Fehler wieder und wieder, da sie die Auswirkungen ihrer Optimierungen nicht ausreichend messen. Agil zu sein, ohne zu messen und daraus zu lernen, ist das gleiche, wie nicht agil zu sein. Agilität in Verbindung mit Kundenzentrierung kann dagegen ein Wachstumsgarant sein.
Das Flagbit E-Commerce Forum Karlsruhe 2019, das waren über 100 begeisterte Teilnehmer und ein Line Up, das eine gelungene Mischung aus Tiefe und Unterhaltung aus E-Commerce, Marketing und Zukunftsthemen bot. Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren Magento, FACT-Finder, Adyen, Descartes und Emarsys sowie bei den Speakern von shoplupe, FACT-Finder, Sovendus und konversionsKRAFT. Und natürlich auch bei allen Teilnehmern. 2019 geht es weiter mit dem E-Commerce Forum Karlsruhe.
Alle Informationen gibt es bald unter www.e-commerce-forum.de.
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